Assistentin / Doktorandin
Heuberg 12
4051 Basel
Schweiz
Janina Koelbing hat an der Universität Basel und an der LMU München Religionswissenschaft und Philosophie studiert.
Ihre Masterarbeit hat sie zur psychoanalytischen Religions- und Subjekttheorie Pierre Legendres und zur Technologie der virutellen Realität als Element einer zeitgenössischen Religionsformation verfasst. Die Arbeit mit dem Titel "Vom Spiegel des Narziss zum Selfie der Narzissa. Virtuelle Realität als religiöse Technologie der Desubjektivierung" wurde mit dem Fritz Stolz-Preis der Schweizerischen Gesellschaft für Religionswissenschaft (SGR-SSSR) ausgezeichnet und im Ergon Verlag der Nomos Verlagsgesellschaft publiziert.
Arbeitstitel: «Rasse», «Männlichkeit» und die Religion des Fleisches. Religionstheoretische Perspektiven auf den modernen Körper der Macht
Projektbeschreibung: Das Dissertationsprojekt nimmt die von Ernst Kantorowicz formulierte theologisch-juridische Fiktion der «zwei Körper des Königs» zum Ausgangspunkt und unterzieht sie in Anlehnung an Eric Santner einer psychoanalytischen Relektüre. Diese Perspektive erlaubt es, die Frage nach der religiösen Signatur moderner Körperpolitiken neu zu stellen: Inwiefern setzt sich die machtvolle Logik der Verkörperung, die vormals durch liturgische Praktiken und juristisch-theologische Diskurse produziert wurde, in der Moderne unter biopolitischen Vorzeichen fort?
Im Zentrum steht dabei die Transformation des «sublimen Körpers des Königs», dessen vermeintlich transzendente Dimension sich in quasibiologische Phantasmen wie «Rasse» und «Männlichkeit» übersetzt. In der Untersuchung zweier Subjekttypen will die Studie aufzeigen, wie sich unter dem Druck dieser Verkörperungsforderung «nervöse» und «soldatische Subjektivität» ausbilden, die in paradigmatischen Fallstudien anhand der Autobiografie Daniel Paul Schrebers, den von Klaus Theweleit analysierten «Männerphantasien» und den Diskursen der Manosphere skizziert werden.
Das Projekt eröffnet mit seinem psychoanalytisch informierten Zugriff Perspektiven auf eine Religionstheorie des «Fleisches», die den Nexus von Körper, Begehren und symbolischer Ordnung systematisch berücksichtigt und damit neue Zugänge zur Analyse der religiösen Dimension moderner Körperpraktiken und Subjektivierungsweisen erschliesst.
Frühjahrsemester: | Methoden der Religionswissenschaft |
Herbstsemester: | "Aussereuropäische" Religionsgeschichte |
Zu den Veranstaltungen im Vorlesungsverzeichnis
HS23: Studientag Religion und Spiritualität
HS23: Kolloquium Religionsforschung
FS24: Studientag Religion und Psychoanalyse
FS24: Seminar: Die religiöse Dimension der Macht: Zur Theorie der zwei Körper bei Kantorowicz, Santner und Žižek
HS24: Seminar: "Hassrede" oder "Blasphemie": juristische und religionswissenschaftliche Aspekte
HS25: Seminar: Begehren nach Autorität – "Übertragungsliebe" in religiösen und politischen Gemeinschaften
Psychoanalytische Subjekt- und Kulturphilosophie
Kulturwissenschaftliche Religionstheorie
Postkoloniale Theorie
Mitherausgeberin der Zeitschrift für junge Religionswissenschaft (ZjR)
Mitglied des Forschungsnetzwerks Recht und Religion
Fritz Stolz-Preis der Schweizerischen Gesellschaft für Religionswissenschaft (SGR-SSSR) für die Masterarbeit "Vom Spiegel des Narziss zum Selfie der Narzissa. Virtuelle Realität als religiöse Technologie der Desubjektivierung"
Geförderte der Schweizerischen Studienstiftung
Quick Links
Social Media