"Europäische" Religionsgeschichte

Thor und Joermungandr

Das Proseminar "Europäische Religionsgeschichte" findet jedes Frühlingssemester statt. Es dient der Einführung in religionshistorische Themen, dem Kennenlernen verschiedener religiöser Phänomene und dem kritischen Blick auf Konstruktionen von 'europäisch'.

Inhalt

In der Veranstaltung beschäftigen wir uns mit den Aushandlungsprozessen von ,Religion’ und der religiösen Vielfalt in der Religionsgeschichte Europas. In Ergänzung zur Kirchen- und Christentumsgeschichte fokussiert die Perspektive einer europäischen Religionsgeschichte verstärkt auf die Dynamiken der Randbereiche ausserhalb institutionalisierter Religion. Innerhalb des Proseminars werden drei Epochen vertieft behandelt: Für die Spätantike schauen wir auf die Dynamik zwischen Staats-, Lokal- und Mysterienreligionen, in der Frühen Neuzeit steht das religiöse Leben inmitten und abseits der Eliten (Ketzer, Hexen) im Mittelpunkt, für die Moderne ist der (scheinbare) Widerspruch zwischen Säkularisierung und religiösem Markt leitend. Damit werden drei verschiedene Ebenen beleuchtet:

  • die Ebene der Religionsformen,
  • die Ebene der religiösen Akteure,
  • die Ebene massgeblicher Theorien und Modellierungen der Religionsgeschichte Europas

 

Studenten des Proseminars betrachten eine antike Skulptur

Lernziele

 

Nach erfolgreichem Abschluss des Proseminars können die Studierenden...

  1. exemplarische Verläufe der Religionsgeschichte Europas skizzieren, indem sie Entstehungskontext, Entwicklung und Wirkung ausgewählter Religionen unter Berücksichtigung der jeweiligen Quellenproblematik umreissen;
     
  2. wissenschaftliche Geschichtsschreibung in ihren Parametern und Varianten identifizieren und in Ansätzen reflektieren;
     
  3. die grundlegenden Prinzipien quellenkritischer Arbeit anwenden, Quellenmaterial historisch einordnen sowie a-historische Darstellungsformen identifizieren und kritisieren;
     
  4. religionshistorische Zusammenhänge präsentieren, indem sie selbstständig mündliche Präsentationen zu einem Thema vorbereiten und die anderen Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer bei der Präsentation aktivierend einbinden;
     
  5. ihren Bezug zu und Begriff von Religion während des Lernprozesses reflektieren, den Religionsbegriff zum religionsgeschichtlichen Material in Beziehung setzen und auf der Basis ihres Vorverständnisses ihren Interessen gemässe religionshistorische Fragestellungen formulieren.