Und nach dem Studium (Berufsperspektiven)…
Absolventen und Absolventinnen des Masters RWP sind befähigt, Zusammenhänge von Religion, Wirtschaft und Politik analytisch zu erfassen und zu bewerten. Sie sind damit gerüstet, um die Herausforderungen einer globalen Wirtschaft, komplexen Politik und wachsender religiöser und kultureller Vielfalt aufzugreifen und aktiv zu gestalten. Die erworbenen Kompetenzen befähigen zur beruflichen Tätigkeit in Wissenschaft, Beratung und Management, internationalen Organisationen, NGOs, staatlichen Institutionen, Medien, Parteien, Verbänden sowie kirchlichen und anderen religiösen Organisationen.
Unsere Alumnis…
Die Alumni des Masterstudiengangs RWP arbeiten im Journalismus (Print, Rundfunk, Fernsehen), in der Bundes- und Kantonalverwaltung, in kirchlichen Positionen und in kirchlichen Verbänden, im Marketing, im Finanzwesen, in Forschung und Lehre (als Doktorierende, Post-doc-Forschende oder als Lehrende).
Eine Erfahrung…
Bis an den Horizont und weiter
«Der Flug muss über den Wolken stattfinden, und es ist mit einer ziemlich geschlossenen Wolkendecke zu rechnen. Man muss sich auf die eigenen Instrumente verlassen. Gelegentlich sind Durchblicke nach unten möglich – ein Blick auf Gelände mit Wegen, Siedlungen, Flüssen oder Küstenstreifen, die an Vertrautes erinnern [...]» (Luhmann, Niklas, Soziale Systeme. Grundriss einer allgemeinen Theorie, Frankfurt 1984, S. 13.) Besonders in den ersten Monaten des interdisziplinären Masterprogramms «Religion – Wirtschaft – Politik» fühlte ich mich an die Blindflug-Metapher Luhmanns erinnert. Durch die Auseinandersetzung mit fremden Disziplinen zog sich die Wolkendecke vor dem im Fachstudium geschärften Blick auf die darunterliegende Welt wieder zusammen. Diese unbequeme Erfahrung, sich nach einiger Zeit an der Uni wieder wie im ersten Semester im Blindflug zu befinden, musste erst einmal verdaut werden. Es galt, den mit an Bord gebrachten, disziplinär geprägten Werkzeugkoffer an die veränderten Bedingungen anzupassen und zu ergänzen. Doch wer beim Flug über den Wolken mit dem Instrumentarium experimentiert, dem droht neben dem Verlust der Orientierung auch der resignierte Rückzug auf die vertrauten Instrumente. Doch der Reiz des interdisziplinären Studiums liegt meiner Erfahrung nach darin, sich eben nicht nur im Sinne Luhmanns auf die eigenen Instrumente zu verlassen, sondern den Mut aufzubringen, das instrumentelle Repertoire zu verändern. Wer den Mut aufbringt, etwas Neues auszuprobieren, Umwege in Kauf zu nehmen und eventuell neben dem taxierten Ziel zu landen, darf hoffen, mit einem bislang unbekannten Panorama auf das, was unter der Wolkendecke liegt, belohnt zu werden. Diesen Mut kann man sich leisten, denn man ist nicht alleine an Bord, sondern wird von erfahrenen Fluglotsen in Gestalt der Lehrenden begleitet und beraten. Auch wenn man nicht immer sofort versteht, wo diese einen hinlotsen und vielleicht auch manchmal an deren Routenplanung zweifelt, lohnt es sich, ihnen zu vertrauen. Interdisziplinäres Studieren beutet für mich mittlerweile Ziele anzusteuern, die mit dem Instrumentarium der mir vertrauten Disziplin unerreichbar gewesen wären, und nach jenen Dingen unter der Wolkendecke Ausschau zu halten, die ich vor der Auseinandersetzung mit anderen Fächern und wissenschaftlichen Weltbildern nicht beachtet hätte. Mit dem interdisziplinären Instrumentarium wird es möglich, auf grosser Flughöhe in die Weite zu schauen und gleichzeitig die Tiefe in den Blick zu nehmen.
Von Laura Lots, Studentin des ZRWP
Aus Bulletin des Zentrums für Religion, Wirtschaft und Politik, Nr. 8/ Frühling 2014
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