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Basler Masterarbeit mit Fritz Stolz-Preis ausgezeichnet

Porträt Janina Kölbing

Die Schweizerische Gesellschaft für Religionswissenschaft (SGR) hat 2023 den Förderpreis an zwei Masterarbeiten vergeben, darunter die Masterarbeit von Janina Kölbing zu virtueller Realität als religiöse Technologie.

Janina Kölbing:

Vom Spiegel des Narziss zum Selfie der Narzissa.Virtuelle Realität als religiöse Technologie der Desubjektivierung, Universität Basel 2023

Die Technologien der virtuellen Realität und des gefilterten Selfies werden in dieser Arbeit als Elemente einer zeitgenössischen Religionsformation ausgewiesen. Diese „ultramoderne“ Religion ist an einem fundamentalen Transformationsprozess der modernen Subjektivierung beteiligt, den die Autorin ausgehend von der christlichen Identifikationslogik hin zur technowissenschaftlichen Inszenierung der Imago Dei auf der Bildschirm-Bühne der Sozialen Medien aufzeigt. Aus dieser zunehmend prekären Einrichtung des Verhältnisses von Subjekt und Alterität gehen Desubjektivierungsvorgänge hervor, wie die Analyse verschiedener medialer Dispositive zeigt.
Theoretische Grundlage dieser Herleitung sind die Subjektphilosophie Jacques Lacans und die Thesen des Psychoanalytikers und Rechtshistorikers Pierre Legendres. Diese Einsichten überführt die Autorin in eine psychoanalytisch informierte strukturale Religionstheorie, die ein transzendentales Strukturprinzip für die religiöse Konstituierung von Gesellschaft und Subjekt verantwortlich macht.

Janina Koelbing ist Assistentin im Fachbereich Religionswissenschaft der Universität Basel. Ihre Forschung betreibt sie weiterhin in der Schnittstelle von Religionstheorie, Subjektphilosophie und Psychoanalyse.